Leicht plätschert die Welle des moderaten Westwindes gegen das Heck in der Marina.
Die Grautöne staffeln die Berge der Sierra Nevada gegen den Horizont.
Die Sonne geht in einem rötlichen Himmel unter.
Die Saison 2023 hat ihren Abschluss mit dem letzten Törn von Valencia nach Almerimar gefunden.
Ein Abschlusstörn, der sich von den bisher hier im Herbst 2023 gemachten Erfahrungen, sowohl wettertechnisch, als auch in der Crew unterschied.
Wettertechnisch gab es, neben den schon gesehenen Schwachwindphasen, endlich auch mal moderate Segelbedingungen, wenn auch immer gegen an.
Mit der Crew musste ich alle meine rudimentär noch vorhandenen Kenntnisse der Prüfungen zum SBF-Binnen und SBF-See zusammenkratzen, um die Fragen des potentiellen Prüflings in Theorie und Praxis zu beantworten.
Für mich erstaunlich, auf welchem Niveau heute ausgebildet wird.
In fünf Praxisstunden zum Segelschein.
Vom Erzählen scheint mir das nur auf die Prüfungsfragen ausgerichtet zu sein und nicht darauf „mit dem Hintern“ die grundlegenden Segeltechniken zu erlernen.
Vielleicht inzwischen Old Fashion, aber aus meiner Sicht wichtig für Segelspaß und Sicherheit.
Ich bin mir nicht sicher, ob hier Angebot Nachfrage schafft oder doch eher umgekehrt Nachfrage ein Angebot im wirtschaftlichen Überleben.
Auf diesem Törn wurden jedenfalls ein paar Basics abgearbeitet.
Alles mit viel Freude, Interesse und guter Laune.
Von Valencia ging es mit ein paar Segelstunden los, bevor der scheinbare Wind (?) soweit abnahm, dass motort werden musste.
Das wechselte sich in den nächsten Tagen kontinuierlich ab. Erst Motoren, dann mit Segeln, hin bis zum ersten Reff (?) und umgekehrt.
Wenn Segeln, dann immer an der Kreuz.
Mit jeder Meile konnte ich die Verantwortung für das Schiff weiter abgeben.
Vom ruhigen Ankerplatz in Cabo de Gata nach Almerimar zog dann noch eine dicke Seenebelwand auf, die uns einhüllte.
Für eine gute Stunde war es pottendicht. Der Blick reichte gerade bis knapp vor die Bugspitze.
Schallsignale, wer, wann, wie?
Radardarstellung auf dem Plotter?
Aber auch das klarte wieder auf, sodass nur die Frage blieb, noch bei Tageslicht einlaufen oder bei 2 Bft. weiter aufkreuzen.
Es wurde die Entscheidung für das Tageslicht.
Nach 302 gemeinsamen Meilen, bin ich auf die Prüfungsergebnisse gespannt.
Sollte aber klappen.
In der Marina wurden wir schon zum Spielen erwartet.
Ein Tagesausflug nach Granada rundete den Törn ab.
Am Montag kommt das Schiff in der Werft bis Ende April aus dem Wasser.
Damit ist dann die Saison endgültig beendet, was wohl bei einigen auf lösbare Widerstände trifft.
Aber auch noch eine Überraschung offenbarte.
Da hatte wohl der installiierte Leinenschenider einen Stillstand verhindert.