Wie immer, ist es um diese Jahreszeits zu heiß in der Stadt.

Wie immer, rennt man als Tourist trotzdem bis in die Mittagszeit hinein herum.

Wie immer, stellt man hinterher fest, dass man in Berlin nie freiwillig so viel zu Fuß gehen würde.

Wie immer, denkt man, dass die Siesta doch ihre Berechtigung hat.

Wie immer, hält man sich nach drei Tagen an die Erkenntnis.

Und trotzdem, ist Lissabon eine Reise wert, besonders dann, wenn man sich schon ein bisschen auskennt.

Ansonsten zu Fuß die Höhen und Täler der Stadt durchschritten und sich durch die Sehenswürdigkeiten gearbeitet. Wobei das eigentlich Sehenswerte immer ein Stück neben den Touristenpfaden liegt. Die Winkel und Ecken in denen noch gelebt wird; ein Cafe am schattigen Platz auftaucht und der Tante Emma Laden seine Obstauslagen vor der Sonne in Sicherheit bringt. In  einer schmalen Hausecke betreiben die Jüngeren eine Saftpresse. Die können auf dem kleinen Platz davor im Schatten genossen werden, während wieder eine mit Touristen gestopfte Tram vorbeirumpelt und sich in die nächste Kurve wirft oder laut klingelnd versucht einen Stau aufzulösen.

Zum Schutz vor der Hitze ist das Oceaneum auf dem ehemaligen Expo-Gelände genau der richtige Ort. Mehr als einen Besuch wert. Zu empfehlen ist, sich vorher die Eintrittskarten im Netz zu besorgen. Ist günstiger und man umgeht die Warteschlange an den Kassen. Dann bekommt man, rings um das riesige zentrale Becken, die Ozeane der Welt mit ihren typischen Bewohnern vorgestellt.

Auch abseits der Meeresbewohner kann man seine Beobachtungen machen.

Tritt auf dem Männerklo der deutsche Vater mit seinem kleinen Sohn ans Urinal: „Na mein Lieber, reicht es? Auch in der Höhe?“ Der Junge wächst um Längen und es passt!

 

Am nächsten Tag in Sines habe ich die gleichen Eindrücke, wie schon mehrmals vorher. Hier „lagern“ sich die ersten Boote sichtbar ein. Vor allem Briten liegen hier wohl schon länger. Außer einem großen Strand und einem weiten Fußweg bergan zum Ort, scheint sie hier die Sonne zu halten. Wir dagegen nehmen die nächsten 80 Meilen nach Lagos an die Algarve um 06.00 Uhr in Angriff. Anfangs verhalten bläst es aus SW, um dann im Laufe des Tages über W auf NW bis N aufzufrischen. Der Genaker zieht uns in 10 h ans Kap Sao Vicente. Zwei Stunden später sind wir in Lagos. Eine schnelle Fahrt.

Der Tourirummel hat uns wieder.

Bis hierher waren es bisher in der Saison  2971 sm.