Der letzte Törn der Saison steht an.

Leider herrscht im avisierten Zeitraum entweder totale Flaute oder Starkwind.

Wir beschließen einen Kurztrip von Almerimar ins Naturschutzgebiet Gabo de Gata, in die Ankerbucht Puerto Genoves.

Durch die auflaufende Dünung, bei 7 Bft. aus W, in der Hafeneinfahrt geht es los. Es gibt die ersten skeptischen Gesichter.

Alles gut!

Das bei strahlendem Sonnenschein.

Nur die Genua wird ausgerollt. Sie reicht aus, um uns mit bis zu 11 Knoten voranzubringen.

Die Fähre aus Almeria nach Melilla, der spanischen Exklave in Nordafrika, läuft aus und kreuzt unseren Weg. Ihr Ausweichmanöver erfolgt nicht unbedingt „rechtzeitig, eindeutig und entschlossen“, wie die Regeln es vorgeben. Die bekommen die Wellen auf ihrem Kurs querab, die wir vor dem Wind ablaufen.

Ruppig wird es für uns erst, als der Meeresgrund vor dem Leuchtturm am Kap wieder auf weniger als 20 m ansteigt. Die Grundseen bilden, mit den, von der Küste reflektierten Wellen, ein munteres Durcheinander. Mit der Rundung in unsere Ankerbucht legt sich das. Nur die Böen pfeifen noch über die Berge. Die Sicht reicht über 5 m bis zum Grund.

Zur Nacht flaut es, wie vorhergesagt ab, sodass die Nacht vor Anker ruhig wird.

Der nächste Tag wird vor Anker verbracht und lädt zum Baden und zum Landausflug per Dinghy ein.

Zurück geht es am Folgetag in völliger Flaute und unter Maschine.

 

Da damit Segeln an den nächsten Tagen ausfällt, startet das Landprogramm, mit Ausflügen per PKW in die Sierra Nevada, zum Dorf Trevélez. Es handelt sich um eine der höchstgelegenen Gemeinden Spaniens. Berühmt ist Trevélez vor allem für seine luftgetrockneten Serrano-Schinken. Da läuft kein Schwein mehr auf vier Beinen herum. Hinter vielen der Fenster des Ortes hängen die Schinken dicht an dicht und reifen in der trockenen Höhenluft. Sie lassen sich natürlich auch vor Ort verkosten und kaufen. Für Nicht-Vegetarier, lecker.

Dazu gibt es in den einschlägigen Läden des Tourismus gewebte, bunte Teppiche in allen möglichen Mustern und Größen. Drei davon wanderten in den Wagen. Zum Glück, ein Passat Kombi, sodass Platzmangel als das Argument gegen den Kauf wirkungslos verpufft.

 Abschließend natürlich Granada. Über die Alhambra, die Altstadt, Tapas und Co. muss man nicht viel sagen, außer, dass der Ort auch um diese Jahreszeit im Zentrum voll Touristen ist; etwas abseits aber wohltuend lokal.

Zurück in Almeria hatte sich der ganz große Touristenauftrieb abgeflacht. Auf den Booten im Hafen und auf dem benachbarten Stellplatz für Camper bestimmen die Silberlocken das Bild. Graue Haare mit Bauchansatz, bei beiden Geschlechtern. Die Senioren haben übernommen und hier festgemacht!

Die spätsommerlichen Temperaturen und die beindruckenden Sonnenuntergänge werden genossen. Dazu ein paar Tapas und ein Tinto Verano.