Die Weihnachtsvöllerei ist vorbei, der Rutsch ins Neue Jahr ist gelungen und schon wirft die neue Saison in Form von Arbeit am Schiff ihre Schatten voraus.

Zwar ist kalendarisch noch Winter, aber der findet bei uns ja nur in abgeschwächter Form statt. In Andalusien herrschen dagegen schon fast wieder frühlingshafte Wetterbedingungen, sodass nichts gegen den Subotnik am Schiff bereits im Februar spricht.

Bereits am Flughafen musste ich mich mit T-Shirt und Sonnenbrille an die meteorologischen Gegebenheiten anpassen. Pünktlich morgens um acht standen die Marineros am Schiff, um mit den Leinen behilflich zu sein. Das Schiff wurde bereits am Kran erwartet.

 

Immer wieder spannend, wie sich das Unterwasserschiff nach dem Lift präsentiert. Das letzte Mal hatte ich es vor der Atlantiküberquerung, im Juni 2019 in Norfolk draußen. Dabei hatte ich das Antifouling nur ausgebessert. Dafür zeigte sich der Bewuchs nur im Grünzeug und am Rumpf fast ohne Pocken. Die grünen Schlieren waren sicher ein Resultat der Liegezeit in Almerimar. Einzig Welle und Propp hatten Pocken angesetzt. Das aber sicher auch erst in Almerimar.

Der Kärcher löste den Bewuchs. In der Folge wurde aber deutlich, dass mit dem Ende dieser Saison das Unterwasserschiff abgezogen und von allen bisherigen Antifoulinganstrichen befreit werden muss. Der Rumpf sieht so ziemlich zerklüftet aus. Da aber in der Saison keine Regatten geplant sind, muss ein Anstrich es für diese Saison noch tun. Darüber hinaus war die Zeit für diese intensive Arbeit nicht eingeplant.

Der Arbeitsplan kam aber auch so in Verzug. Hatte ich beim letzten Mal intensiven Polierens des Rumpfes nur zwei Tage benötigt, so waren es jetzt viereinhalb. Eine Alterserscheinung des Polierers? Ich hoffe nicht. Beim letzten Mal hatte mir die Werft auf Lanzarote übers Wochenende einen elektrischen Lift zur Verfügung gestellt. Hier zerrte ich ein Gerüst ums Schiff. Genau fünf Gerüstlängen pro Seite. Dazu kam, dass das verwendete Poliermittel zu wenig mit Wasser verdünnte. Noch während die Poliermaschine arbeitete trocknete das Material aus. Zu schnell; es war einfach warm in der Sonne. Nachdem ich mir eine Sprühflasche besorgt hatte und nur mit Wasser auf den Flächen nacharbeitete, klappte es. Im Ergebnis ist so das Schiff zwei Mal poliert worden.

Nach dem Wachsgang konnte ich mich jedenfalls im Rumpf spiegeln.

Meine Arbeitsintensität blieb auch den Nachbarn nicht verborgen.

Hatte ich anfangs gedacht, ich sei der Einzige, der im Schiff auf dem Werftgelände übernachtete, so hatte ich mich darin getäuscht. Briten, Holländer und Deutsche, alle schrauben an ihren Schiffen.

Man hilft sich mit Werkzeug und guten Ratschlägen aus. Zwischendurch auch mit Zustimmung zur sichtbaren geleisteten Arbeit. Vor allem die Rumpfpolitur beeindruckt.

Ich freue mich darauf, mit dem so vorbereiteten Schiff in die Saison zu starten.

Bis, nach dem Rückflug, Corona alle Planungen obsolet machte.

Die Saison fiel komplett aus.