Nach der Coronabremse in 2020 kann in 2021 endlich mal wieder ein bisschen gesegelt werden, obwohl auch die Saisonplanung 2021 unter den Einschränkungen durch Corona leidet.

Das Schiff bleibt daher im Mittelmeer und geht nicht nach Island.

Geplant ist eine Runde von Almerimar über Mallorca, Barcelona zurück nach Almerimar.

Wahrscheinlich war es die seglerische Not in Coronazeiten, die mich auf die Idee brachte, im Hochsommer in Spanien Segeln zu wollen. Es war einfach zu warm und anfangs schwachwindig.

Die Maschine musste rann.

Das brachte gleich nach dem Start die ersten Malässen mit sich.

Das Schiff hatte über ein Jahr gestanden und damit auch der Diesel im Tank.

Beim Queren der Bucht von Almeria nahm plötzlich die Motorleistung völlig ab. Das sonst sehr zuverlässige Volvo Maschinchen hustete und rumpelte vor sich hin.

Maschine aus und treiben lassen. Der Vorfilter ist zu. Auswechseln und weiter.

Leider nur kurzfristig. Dann das gleiche Symptom.

Abdrehen und auf der letzten Rille an Maschinenleistung nach Almeria.

Nach Mitternacht retten wir uns an den Anleger der Tankstelle.

Der Nachtwache im Hafen können wir unser Problem vermitteln und er weist uns noch einen Liegeplatz zu.

Erst einmal fest.

 

Nachdem ich mich von der Maschine bis in den Tank durch die Dieselzuleitung gearbeitet habe, ist klar, Dieselpest. Mit der Ölabsaugpumpe hole ich die glibbrige Masse aus dem Tanksumpf.

Eine volle Ladung Grotamar in den Tank und wieder absaugen.

Leitungen durchpusten und noch einmal alle Filter wechseln.

Es läuft!

Offensichtlich haben die Filter verhindert, dass auch die Dieselpumpe betroffen wurde.

Neben dem Dieselgeruch im Schiff hat uns die Aktion zwei Tage gekostet.

Ein bisschen soll ja Wind kommen und uns in die richtige Richtung, nach Mallorca, blasen.

Dann mal los.

Direkt nach Formentera, um ein bisschen Zeit wieder einzuholen, damit der Crewanschluss auf Malle passt.

Maschine läuft, Wind weht, wir kommen nach über 220sm am Ankerplatz an.

Hochsaison, bitte nehmen sie in der dritten Reihe Platz.

Die Motorboote haben ihre Spielzeuge draußen und auf den Katamaranen dröhnen die Bässe auf dem Vorschiff.

Dafür die Mühe?

Zum Abend beruhigt sich alles, weil die Tagesausflügler mit den Touris abziehen.

Die anschließenden 75sm nach Cabreira lohen sich immer, wenn man eine Mooring reserviert hat.

Crewwechsel in Real Club Nautico El Arenal.

Auch hier war nur mit Mühe überhaupt ein Liegeplatz in der Hochsaison zu bekommen. Palma selbst war komplett dicht.

Jetzt, Anfang August, streift das Thermometer die 40 Gad Marke.

Im Schiff ist es reichlich warm, da es auch zur Nacht nicht abkühlt.

Tropische Nächte, sagt der Meteorologe.

Schon seit längerer Zeit ist das freie Ankern um Mallorca, zum Schutz der Seegraswiesen, nur noch bedingt möglich. In vielen Buchten liegen Mooringtonnen aus, die vorher zu reservieren sind.

So auch in San Telmo.

Wir hatten reserviert. Der Kollege an unserer Tonne wohl nicht. Der Marinero im Schlauchboot musste die Tonne frei machen.

Anschließend einmal durch die Nacht nach Barcelona, Port Olympic.

Hier hat sich seit den Olympischen Spielen 1982, zumindest im Hafen, nicht viel verändert. Dazu zählen vor allem auch die sanitären Anlagen. Nur die Liegeplatzpreise haben mit der Entwicklung Schritt gehalten.

Valencia war in weitere Etappen zu erreichen.

Die Tageshitze hatte inzwischen kontinuierlich die 40 Grad Marke inne.

In der Folge gab es immer wieder Hitzegewitter, die sich vor allem mit heftigen Schauern, viel Starkwind und Böen entluden.

Diesem Wetter viel der Abstecher auf die Columbretes Inseln, vielen Seglern unbekannte Inseln, ca. 55sm NE von Valencia, zum Opfer.

Es hatte so aus E aufgebrist, dass des ausgelegten Mooringes, in der nach E offenen Hufeiseninsel, nur für Todesmutige zu nutzen waren.

Der Wind brachte uns aber, nur unter Genua, rasch nach Valencia, während der Himmel die Schleusen öffnete und einige Blitze neben dem Schiff ins Wasser schlugen.

Denia, Alicante, mit Liegeplatzgebühren über 100€, Cartagena und Garrucha waren die nächsten Stationen auf dem Weg zurück nach Almerimar.

Wenigstens kamen, trotz der Einschränkungen durch Corona noch knapp 1000sm in der Saison auf die Uhr.